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Channel: Justine Wynne Gacy
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Little bloody Sunshine - 8.

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Hage grummelte böse vor sich hin. Noch im Halbschlaf gab Frank ein Stöhnen von sich.

Ich habe geschlafen?

Eine Woge des Glücks durchfuhr ihn und seinen Körper. Er riss die Augen auf und wollte aufstehen, doch Hage drückte ihn wieder runter.
„Bleib bloß liegen“, schnaubte er. „Es sei denn du möchtest unbedingt schreckliche Schmerzen zum Frühstück haben.“
Frank blinzelte. Die Woge des Glücks war fort und die Erinnerungen setzten langsam ein. Keine sehr angenehme Erinnerung.
„Kein Traum“, murmelte er enttäuscht. Der Große schüttelte den Kopf und wirkte zum ersten Mal wirklich menschlich. Auf seinem sonst so harten Gesicht zeichneten sich weiche Züge ab, die Frank vorher nicht aufgefallen waren. Jedoch war er sich nicht sicher, ob dies ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. „Leider nicht mein Junge“, sagte sein Zellengenosse mit bitterem Unterton. Er sah ihn mit einem besorgten Blick an, den Frank noch nie bei ihm gesehen hatte.
„Aber du hattest schon fast Glück. Hulio hat dich schwer am Kopf getroffen, die meiste Zeit warst du weggetreten ...“
Frank blickte wehleidig zu ihm auf. Je mehr er zu sich kam und so mehr spürte er die Schmerzen, vor denen Hage ihn gewarnt hatte. Der brennende Schmerz in seinem Eingeweiden war am stärksten und breitete sich bis in seinen Nacken aus. Jedes noch so kleine Anspannen seiner Muskeln schien frisches Feuer durch seinen Körper zu schicken. Er drehte den Kopf etwas. Er hatte keine Ahnung wie er hergekommen war, aber er konnte sich vorstellen, dass Hage ihn getragen hatte.

Aber warum hat er das getan? Jeder andere hätte mich liegen gelassen, bis die Wärter mich gefunden hätten. Vielleicht habe ich ihn wirklich falsch eingeschätzt.


„Wie spät ist es?“
Hage nuschelte einen Fluch. Irgendwie sah er anders aus als sonst, er wirkte nicht so bedrohlich. Jeder Ausdruck in seinen Zügen verriet das Mitleid, dass er für Frank empfand. „Du hast volle drei Tage durch geschlafen und zwei davon auf der Krankenstation verbracht,  mein Junge“, antwortete er mit Grabesstimme. „Ich hab schon gedacht du gehst mir ex, auch wenn man von deinen Verletzungen eigentlich nicht ex gehen kann, aber du hattest Fieber.“
Er machte eine Pause. 
„Die haben dich härter ran genommen als jeden anderen.“ Hage stöhnte leise auf. „Kannst auch nicht deine Klappe halten. Musstest einen auf starker Junge machen. Das hat die doch nur noch mehr angestachelt! Dabei hab ich dich etwas klüger eingeschätzt, aber so ist das eben, mit dem schätzen.“
Frank schloss die Augen kurz. Er wollte nichts dergleichen hören.

Ich würde den dreckigen Arschloch jederzeit wieder ins Gesicht spucken.

„Ich muss pissen“, stieß er aus.
Ein winziges Grinsen schlich sich auf Hages Gesicht. „Zögere es raus so lange du kannst.“
„Hab ich schon“, murmelte Frank leise und verdrehte die Augen, weil er nicht fassen konnte, dass er sich das jetzt schon antun musste. Hage seufzte.
„Ich hab dich gewarnt“, knurrte er und half Frank schwerfällig auf. Der Schmerz schien zu explodieren und ließ ihn etwas taumeln. Mit zusammen gebissenen Zähnen versuchte er einen Schrei zu unterdrücken. Ihm wurde schwindelig und der Druck in seiner Blase schien seine inneren Organe zu zersprengen.
Sobald er die Muskeln entspannte, brannte es wie Feuer. Wenn er sie jedoch anspannte, schien alles was noch heil war auseinander gerissen zu werden. Er musste sich regelrecht an Hage festklammern um nicht der Länge nach hinzufallen. Zum Glück war der Große ziemlich stark und hatte kaum Mühe Frank zu stützen. Dennoch war es Frank etwas peinlich, so auf jemand anderes angewiesen zu sein. Hage half ihm die Hose auf zu bekommen. Das Pinkeln war mehr als schmerzhaft. Seine Vorhaut war eingerissen und blutig. Hage verzog das Gesicht, sagte aber nichts, wofür Frank ihm sehr dankbar war. Er wollte gar nicht wissen, wie diese Verletzung entstanden war. Eigentlich wollte er nichts weiter, als vergessen, dass ihm so etwas je passiert war. Verdrängung war die beste Medizin die ihm im Moment einfiel.
Hage half ihm auch sich wieder anzuziehen. Wobei er sich vorkam wie ein kleines Kind.

Scheiße und ich dachte diese Zeiten wären vorbei … Jetzt schaffe ich es nicht einmal selbst aufs Klo zu gehen …

„Kaum zu glauben“, meinte Frank mehr zu sich selbst als wirklich an Hage gewarnt. Dieser war gerade dabei den Reißverschluss der Hose wieder hochzuziehen. „Das jemand so kleines einen solchen Schaden anrichten kann.“
Frank versuchte sich ein humorloses Grinsen abzuringen, doch sein Versuch war so kläglich, dass nicht einmal Hage es als Witz verstand.
„Du weißt anscheinend wirklich nicht mehr alles …“
Frank verzog das Gesicht und schloss die Augen. Da hatte er es mal wieder, er konnte einfach nicht seine beschissene Klappe halten.
„Es ist gleich Essenszeit, wir sollten dich schon mal in Bewegung setzten“, meinte er mit einem Blick auf die Uhr. Frank schluckte schwer.
„Ich bin wohl kaum in der Lage mich zu euch an den Tisch zu setzten“, murmelte er etwas beschämt.
„Du wirst draußen Essen. Ich denke nicht dass es gut wäre wenn du mitten unter den Anderen bist“, meinte er. „Besonders wenn ich bedenke, dass du deine große Klappe schon wieder gefunden hast …“
Frank hielt kurz inne und fragte sich, wie groß Hages Klappe in dieser Situation gewesen war.

Wie viele Männer haben sie wohl gebraucht um einen Mann wie ihn, festhalten zu können?

„Ich werde dir etwas zu Essen holen und etwas Gras damit die schlimmsten Schmerzen betäubt werden.“
Skeptisch betrachtete Frank seinen Zellengenossen. „Warum tust du das?“
Hage zuckte mit den Schultern. „Du bist ganz in Ordnung. Zumindest mehr als die meisten anderen hier und Hulio ist ein Scheißkerl. Macht einen auf dicke Hose, seit ich hier bin. Hat wohl gute Kontakte, bis ganz nach oben. Ich sag es ja, ein Scheißkerl. Mir hat diese Sache
 noch nie gefallen und wenn die Jungs sich Vergewaltiger vorknöpfen ist es auch noch eine andere Sache“, meinte er ruhig.
Frank schien noch immer etwas irritiert zu sein. Hage hatte seine Frage nicht gerade so beantwortet wie er es erwartet hatte, aber der Schmerz in seinem Körper war größer als die Neugierde und die Aussicht auf Gras ließ ihn seine Kräfte sammeln. Der Schwindel zwang ihn Hages Hilfe beim Gehen anzunehmen, auch wenn ihm die Blicke der anderen Häftlinge noch immer verfolgten.
Er ließ sich trotzdem langsam von Hage aus der Zelle führen. Auf dem Weg zum Innenhof gab er ihm einen kleinen Joint, den Frank einmal zwischen seinen Fingern hin und her drehte, weil er derart winzig war das er es erst für einen Witz hielt.
„Warte auf dem Hof, auf mich. Ich bringe dir gleich etwas zu essen.“

Frank nickte und lehnte sich vorsichtig an die Mauer, als könnten seine Füße sein Gewicht noch nicht tragen. Beim Anlehnen spürte er das erste Mal, das auch sein Rücken etwas abbekommen hatte, aber es war schon fast angenehm. Er drückte sich stärker gegen die Wand, so konnte er seinen Schmerz immerhin abwechseln.
Die Sonne schien wärmend auf seine Haut und der Joint zeigte schon nach wenigen Zügen seine Wirkung. Es wunderte ihn, dass er ganz alleine auf dem Hof stand. Normalerweise tummelten sich die Häftlinge bei diesem Wetter hier draußen, aber er beschwerte sich nicht. Er war nicht gerade scharf darauf, jemanden zu sehen, geschweige denn auf die Blicke. Er wusste selbst, was einem durch den Kopf ging, wenn man das arme Schwein der letzten Nacht sah.

Man demkt, zum Glück hatten sie nicht mich.

Auf dieses falsche Mitleid konnte er verzichten. Sein Blick fing an etwas zu flackern und das Sonnenlicht wurde plötzlich viel heller. Das Pochen in seinen Gliedern wurde plötzlich tausendmal heftiger, nur um dann ganz langsam, aber mit jedem Zug mehr, abzuklingen. Ohne es zu wollen erinnerte er sich daran wie Marie ihm mal nach einer Barschlägerei versorgt hatte. Ihre kleinen Hände hatten ihn den Schmerz schnell vergessen lassen.

Aber Sunshine ist nicht hier. Es gibt hier nur mich, den Joint und einen erstaunlich freundlichen Riesen.

Hage gesellte sich wieder zu ihm. Er reichte ihm eine volle Schüssel mit einer Pampe die nach Erbsensuppe aussah und ein Butterbrot. „Danke“, sagte Frank ernst. „Im Allgemeinen, meine ich …“
Hage grinste schief, anscheinend machte ihm die ganze Sache nichts aus. Als wäre es für ihn selbstverständlich so etwas zu tun, schon komisch das es immer die Menschen sind, von denen man ein schlechtes Bild hat, die einem dann plötzlich zur Seite stehen.
„Bedank dich wenn das Zeug seine Wirkung zeigt“, meinte er und deutete auf den Joint.
„Hat es schon“, antwortete Frank. Das Grinsen wurde noch ein Stück breiter, während er den Kopf schüttelte.
„Glaub mir mein Junge“, meinte der Große. „Das ist noch nicht Mal annähernd die Wirkung von der ich gesprochen habe.“

Auch Frank rang sich ein Grinsen ab und sog noch einmal an dem Joint. Wieder mal hatte er auf Grund der Größe eine Fehlbeurteilung gestellt.

Gastpost - Ein Gedicht

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VEGAN
V-iele fragen mich: V-egan? Lohnt das sich? V-iel könnte ich ja nicht essen! V-ierkäse, Hamburger und Eis könnte ich schließlich vergessen!
http://letsbefaulous.blogspot.de/
E-ine Antwort gebe ich nur: E-rlebe einen Monat vegan pur! E-rsichtlich wird die Nahrungsvielfalt. E-insicht bekommst du in die Tiergewalt.
G-lückliche Tiere leben in Freiheit! G-enuss hast du in jeder Gelegenheit. G-esundheit kannst du essen. G-ewichtsprobleme wirst du vergessen.
A-ndere sprechen von Verzicht. A-ber dieses Gefühl habe ich nicht. A-lle Gerichte gehen vegan! A-lles gibts es von Pudding bis Parmesan.
N-icht zu vergessen, N-achhaltigkeit beim veganen Essen! N-iedriger ökologischer Fußabdruck! N-a los, gib dir einen Ruck!

Diana

Vegan nachhaltig genügsam leben

Little bloody Sunshine - Kapitel 9

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9.

Sie stand im Regen, nass und frierend. Nur mit einem kurzen Rock und einem T-Shirt bekleidet. Ihr rotes Haar wirkte durch den Regen fast schwarz, das Make-Up war verschmiert und lief ihr wie schwarze Tränen die Wangen herunter. Es sah fast so aus als hätten sie geweint. Vielleicht hatte sie das auch. Er konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden. Seit mindestens einer halben Stunde starrte er sie schon an. Er blickte kurz auf seine Uhr, seit genau 35 Minuten.

Seit wann verschwendest du deine Zeit damit kleine Mädchen im Regen anzustarren? Es wird schon seine Gründe haben das sie dort wartet. Vielleicht kommt jeden Moment ihr Freund um die Ecke. Oder ihr Vater. Sie sieht jung genug aus, damit ein Vater sich noch Sorgen um sie macht.

Das Mädchen schlang die Arme eng um ihren Körper, um nicht so stark zu zittern. Wieder musste er auf seine Armbanduhr blicken.

Egal auf wen sie wartet, wenn er in den nächsten zehn Minuten nicht kommt, holt sie sich eine Lungenentzündung. Wer lässt ein Mädchen einfach im Regen stehen?

Ihre Schuhe schienen das Wasser aufzusaugen und um ihre Füße herum hatten sich Pfützen gebildet. Die Wärme der Bar und die Kühle seines Bieres erschienen ihm ironisch zu diesem Gegensatz.

Was soll´s? Entweder ich starre sie weiter an oder ich gehe zu ihr. Sie sollte in dieser Gegend nicht zu lange alleine sein, ich bin sicher nicht der Einzige der sie gesehen hat.


Schnaubend schob er sich von dem Barhocker. Der Regen trommelte lauthals auf ihn ein sobald er die schützende Wärme der hinter sich gelassen hatte. Sie sah ihn nicht einmal an, während er sich ihr näherte. Frank hielt seinen Schirm über sie.
„Wenn du hier weiter im Regen rumstehst holst du dir noch den Tod“, meinte er ernst.

Einen besseren Spruch konnte ich mir also nicht einfallen lassen? Jetzt klinge ich, als würde ich versuchen ihren Vater zu spielen.

„Willst du dich nicht lieber um deinen eigenen Scheiß kümmern?“, zischte sie giftiger zurück, als er es erwartet hatte und er hätte fast gegrinst.

Nettes Mädchen!

Er räusperte und rang sich ein seltenes Grinsen ab.
„Ich würde gerne mein Bier austrinken, aber du stehst hier seit fast einer Stunde. Meinst du nicht es wäre besser im Trockenen zu warten?“, murmelte er gerade laut genug, dass sie es durch den Regen hören konnte. Sie betrachte ihn skeptisch.
„Du starrst mich also seit fast einer Stunde an?“

Verdammt, wäre ich doch bei meinem Bier geblieben.

„Du bist der einzige Mensch auf der Straße, da fällt es schwer sich nicht darüber zu wundern. Wartest du auf jemanden?“
Sie schien nicht so recht zu wissen, wie sie ihn einordnen sollte. Ihre grünen Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und die Regentropfen die sich zwischen ihren Wimpern verfangen hatten schimmerten im matten Licht der Straßenlaterne.
„Auf den Bus.“
„Da kannst du noch lange warten, der fährt frühstens in 4 Stunden.“
„Dann werde ich wohl noch 4 Stunden hier stehen.“
Er schnaubte. „Meinst du nicht es wäre klüger zumindest eine Weile im Trockenen zu verbringen?“ fragte er, nachdem sie nach einigen Sekunden noch immer nichts gesagt hatte. „Du kannst mir ein Bier ausgeben“, zischte sie und schob sich an ihm vorbei in Richtung Bar.

Ich hätte auch einfach sitzen bleiben können, aber nein. Ich musste mich ja wieder einmal in etwas einmischen das mich nicht angeht … Verdammt, die Kleine hat mehr Feuer in ihrem Knochigen Arsch als ein Vulkan. Das kann nicht gut ausgehen.

Sie ließ sich von ihm in eine kleine Kneipe führen. Frank war oft hier und nickte dem Mann hinter der Bar zu. Obwohl es hier wesentlich wärmer war, fror sie noch immer. Frank zog missmutig seine Jacke aus und reichte sie ihr. Sie sah ihn etwas verwirrt an und streifte die Jacke dann über, ohne etwas zu sagen.

Immerhin scheint sie langsam zu verstehen, dass nicht vorhabe sie zu kidnappen und an die Asiaten zu verkaufen.

Er setzte sich an die Bar. Aus dem Augenwinkel betrachtete er die zerrissene Strumpfhose, durch den Stoff konnte er ihre blasse Haut sehen. Und blauen Flecken, sehr viele blauen Flecken. Selbst durch die schwarze Strumpfhose war deutlich zu erkennen, dass es kaum einen Fleck ihres Körpers gab der keine Spuren aufwies. Er fragte sich was passiert war, konnte es aber nicht über sich bringen sie danach zu fragen.
„Ein Bier“ bestellte er.
Marie sah den Mann hinter der Bar an und lächelte seine Skepsis einfach weg. „Ein Sherry wäre mir lieber gewesen“, meinte sie trocken.
„Du kannst schon froh sein wenn du ein Bier bekommst. Wie alt bist du?“
„21.“
„Du bist wohl weder eins der Mädchen die nichts vertragen noch eines das Probleme hat zu lügen?“ fragte er schmunzelnd. Marie schüttelte den Kopf, wobei Wassertropfen aus ihrem Haar durch die Gegend flogen. Sie wischte sich mit den Handrücken über die Augen - ein einsamer Versuch ihr Make-up zu retten.
„Lädst du öfter Minderjährige auf einen Drink ein“, konterte sie bissig. Er lachte leise. So hatte er sich nicht vorgestellt, auch wenn er keine Ahnung hatte was sonst passieren sollte. Es fühlte sich an als würde er nur handeln, ohne wirklich nachzudenken.

Normalerweiße gehe ich Mädchen wie ihr aus dem Weg. Die bedeuten immer Ärger. Aber nun sitze ich hier und trinke ein Bier mit ihr. Warum zu Hölle kann ich nicht mehr klar denken? Will ich sie anbaggern oder ist es nur der Beschützerinstinkt der mich in einen Volltrottel verwandelt?

„Eigentlich nicht“, gestand er. „Aber ich wollte dich nicht alleine im Regen stehen lassen.“
„Das ist ja wirklich herzerwärmend.“
Er nippte an seinem Bier, nur um etwas anderes zu tun als sie wie ein Irrer anzustarren.
„Die Meisten können das, einen stehen lassen“, meinte sie und leerte ihr Glas mit einem Zug. Sie war wirklich alles andere, als eins der üblichen Mädchen, sie verzog nicht einmal die Miene beim Trinken. „Ich bin nicht wie die Meisten“, meinte er ehrlich.
Sie betrachtete ihn und nickte. Seine Glatze hatte er unter einer dicken, schwarzen Wollmütze versteckt und die Regentropfen hatten sich in seinem Bart verfangen.
„Das sehe ich. Ich bin Marie.“
„Frank.“
Einen Moment lang fragte er sich, ob das kleine Lächeln das sie ihm schenkte echt war.  „Du kommst nicht von hier oder?“ wollte er wissen. Marie schüttelte den Kopf. Trotz des ruinierten Make-Ups und der viel zu großen Jacke, sah sie wunderschön aus. Nicht wie die anderen Frauen, nicht so wie die Mädchen in ihrem Alter aussehen sollten. Sie wirkte älter. Etwas an dem Ausdruck in ihren Augen, ließ ihn zittern. Ihre Augen waren von einem seltsamen grün, dass so dunkel und tiefgründig war, wie der Ozean, nur das es eben kein Ozean war. Sie schienen etwas abgrundtief Trauriges auszustrahlen, das kein normaler Mensch verstehen konnte.
„Ich komme aus Atlanta“, erklärte sie ruhig. „Bin vor einem Jahr dort weg.“
Warum sagte sie nicht, aber Frank konnte ahnen, dass sie von zu Hause abgehauen war, wie so viele andere. Aber sie sah nicht aus wie eine Nutte oder als wäre sie Speed-abhängig. Er wusste nicht wie er sie einordnen sollte und nickte nur.
„Und was zieht dich nach Chicago? Für mich wäre es der letzte Ort an den ich gehen würde.“
Sie bestellte noch ein Bier und sah ihn auf eine seltsame Weise an. Das T-Shirt klebte so sehr an ihrer Haut, dass sich alles darunter abzeichnete, obwohl er Gentlemen genug war, um ihr nicht die gesamte Zeit auf die Nippel zu starren. „Ehrlich gesagt war es ein Versehen“, gestand sie, wobei sie leicht lächelte. „Ich hab den falschen Bus genommen.“
Jetzt musste Frank wirklich grinsen.
„Na so ein Glück“, meinte er und nippte noch einmal an seinem Glas. Sie warf ihm einen seltsamen Seitenblick zu und neigte dann den Kopf nach unten, damit er ihr Lachen nicht sah.



Gastpost - Henning vom "kleinen roten Politblog"

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http://letsbefaulous.blogspot.de/

Vegan leben hilft Armut und Hunger zu bekämpfen

Eine These, auf die die meisten Menschen wohl er nicht kommen würden, geschweige denn ihr zu stimmen. 
Doch so verrückt es klingt stimmt es auch! 

Wenn du mal in dich gehst und mal reflektierst warum du oder andere sich entschieden haben vegan zu leben,
dann wirst du unweigerlich auf a) mir tuen die Tiere leid und unser Fleischkonsum ist unethisch oder b) und
das ist der Grund für ca. 80% der in Deutschland vegan Lebenden, es ist dir einfach zu ungesund tierische 
Produkte zu essen. Was hat also Veganismus nun genau mit Armut und Hunger zu tun, es scheint doch eher wie
eine Frage des persönlichen Lebensstils?

An diese Stelle füg ich einfach mal ein einfaches Rechenbeispiel: Wenn Deutschland seinen Fleischkonsum
selbst decken will, dann brauch es allein für die Futtermittel eine Agrafläche von 17 Millionen Hektar.
Zusammen mit Weidefläche, die natürlich für die Massentierhaltung entfält und der Fläche für die Ställe
und Mastbetriebe wäre Deutschlands landwirtschaftlichen Nutzflächen voll ausgelastet, heißt also wir könnten
kein Getreide, kein Gemüse und kein Obst mehr selbst herstellen und das nur um unseren eigenen Fleischkonsum
zu befriedigen! Anders ausgedrückt beträgt die weltweit genutzte landwirtschaftliche Fläche die für die 
Produktion von tierischen Produkten "verbraucht" wird in etwa 70%. Das grenzt fast schon an Wahnsinn, den wir
die Hauptkonsumenten verursachen, denn die westlichen Industrienationen allen vorran die USA und die EU 
verbrauchen anteilig am meisten. Das ist der Stand heute, doch viele Schwellenländer nehmen sich ein (schlechtes)
Bespiel an uns und erhöhen maßlos ihren Konsum an tierischen Produkten, besonders fallen dabei die BRICS auf,
also Brasilien, Russland, Indien, CHina und Südafrika. Erreichen diese Länder unseren Fleischkonsumstandard
wird unser Planet überlastet sein mit den an ihn gestellten Anforderungen! Es kann gar nicht genug Fleisch 
produziert werden.

Anhand dieser Prognosen sollte unsere Politik vielleicht aufhören Massentierhaltungen und Tierprodukte zu
subventionieren und sich nach alternativen Möglichkeiten umschauen die Welt zu ernähren. Aber wie heißt nunmal
der Wahlspruch eines jeden Kapitalisten: Nach uns die Sintflut! Also röhrt die Fleischindustrie munter weiter
und hat sogar angekündigt ihre Produktion bis zum Jahr 2050 auf 480 Millionen Tonnen zu steigern. Dafür werden
dann immer mehr landwirtschaftliche Flächen so zu sagen vernichtet und die leidtragenden werden die Armen 
dieser Welt sein. Denn wenn das Angebot sinkt und die Nachfrage steigt, steigt der Preis und bei Lebensmitteln
hat er das schon immer exorbitant getan. Die Industrienationen haben ja noch die Mittel um ihrer Bevölkerung
das Essen zu finanzieren, doch vor allen dingen die Dritte Welt wird darunter leiden. Ein Hungersterben auf
das wir alle hinarbeiten.

Wie können wir das verhindern?

Ganz klar müssen wir unseren Fleischkonsum kurzfristig gesehen runterfahren, aber um die wachsende Weltbevölkerung
zu versorgen führt kein Weg an einem 100% veganen Lebensstil vorbei. Schon heute wird geguckt wie die Menschheit
mit Algen und Pilzen ernährt werden kann. Aber auch aus humanitärer Sicht ist es schlauh komplett auf Fleisch,
Eier, Milch etc. zu verzichten. Warum? Ganz einfach wird in Deutschland die Nachfrage nach pflanzlichen Produkten
erhöht, müssen wir um den erhöhten Bedarf zu decken aus dem Ausland importieren und da ist die Dritte Welt, 
deren Wirtschaft hauptsächlich auf den primären Sektor basiert, der erste Ansprechpartner. Das heißt wir 
Exportieren dann keine Nahrungsmittel zum Dumpingpreis, sondern müssen diese Importieren und werden somit
abhängig von den Nationen Afrikas, Südamerikas oder Asiens. Das bedeutet die örtlichen Kleinbauern machen 
endlich Profite und werden nicht mehr gezwungen in irgendwelchen Fabriken für ein paar Cents pro Tag wie die
Sklaven zu schuften. Die Landwirtschaft erstarkt in diesen Ländern und damit auch eine Unterschicht die plötzlich
Mittel hat sich gegen politische und soziale Tyrannei zu wehren. In diesen Ländern wird ähnlich wie in 
Europa zur Zeit der Industriealisierung dann ein Klassenkampf zwischen einem erwachenden Proletariat und einer
eingesessenen Bourgeosie entstehen, der entweder in Revolutionen oder sozialen und politischen Umwälzungen 
führen die auf lange Sicht das Leben der Menschen dort verbessern wird. 

Auch wenn vor allen dingen der letzte Absatz etwas weit hergeholt scheint, so ist es doch wahr. Viele Dinge 
sind so tief in andere Dinge hineingewoben, dass es fast unmöglich ist irgendwo etwas zu ändern ohne das irgendwo
auf der Welt in einem komplett anderen Bereich Auswirkungen zu spüren sind! Viele kennen das vielleicht unter
dem Schmetterlingseffekt, das immer wenn ein Schmetterling mit den Flügeln schlägt das irgendwo irgendwann zu
einem Sturm führt. Das heißt alles wir hier tuen oder nicht tuen Auswirkungen auf den Rest der Welt hat, unser
Essen wird da nicht ausgeschlossen. 

Hofft das ihr über euere Essgewohnheiten nachdenkt,
Henning vom "kleinen roten Politblog"

Kurzgeschichte - Fischers Fritze fischt

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„Zuerst wird der Wurm auf dem Haken befestigt …“
Er hielt den Angelhaken in die Luft und das kalte Metall leuchtete in der Sonne auf. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihrer Haut aus, während sie die scharfe, nach innen gerichtete Spitze betrachtete. Der kleine Widerhaken war kaum zu erkennen, doch der Fisch würde ihn gewiss spüren, wenn er nach dem Wurm schnappte. Sie schüttelte sich angewidert und verzog das Gesicht, als wäre sie es, die diesen Hacken schlucken musste.
„Wir spießen also erst den Wurm auf, damit sich dann der Fisch an dem Haken aufhängt?“
Er sah sie mit grimmigen Gesicht an, ohne auf das Verzweifelte Winden des Wurmes zu achten, der immer wieder versuchte den groben Händen und dem spitzen Angelhaken zu entkommen. Der Wurm hatte weder ein Gesicht, noch konnte er ein hörbares Geräusch von sich geben und doch hatte sie das Gefühl, er würde so laut nach Hilfe rufen, dass es die Vögel in den Bäumen wachrüttelte. Doch alles blieb stumm.
„Einen Fisch fängt man am besten mit einem lebenden Köder.“
Die Grillen zirpten friedlich im Schilf und die frühe Morgensonne ließ das Wasser des Sees golden aufleuchten. Der schwache Nebel des Morgens hatte sich noch nicht komplett verzogen, sondern schien den See und alles um ihn herum einzurahmen wie das Bild eines Malers. Der Ort war so friedlich, dass es kaum zu glauben war, dass hier gleich ein Mord geschehen sollte. Sie zuckte zusammen, als der Wurm in der Mitte aufgespießt wurde. Übelkeit stieg in ihr hoch und sie zwang sich wegzusehen. Der Wurm wand sich noch immer, als würde er seinem längst beschlossenen Schicksal doch noch entkommen können.
Er warf den Haken ins Wasser, ohne auf ihre Blässe zu achten und fuhr sich durch das lichter werdende Haar. „Was passiert jetzt?“, fragte sie kleinlaut, denn sie kannte die Antwort bereits.
„Wir warten, dass ein Fisch anbeißt.“
„Du meinst, dass er sich selbst aufspießt.“
„Wir haben genauso Hunger wie der Fisch“, entgegnete er ernst.
„Aber wir werden nicht geködert und aufgespießt“, hauchte sie mehr zu sich selbst und blickte fast schon ängstlich zu der Angelschnur die wie ein böses Omen im stillen See trieb. Die Angel zerstörte das Bild des Friedens und verwandelte es in einen bizarren Kampf ums Überleben.
„Was passiert, wenn einer angebissen hat?“
„Wir ziehen den Fisch aus dem Wasser, legen ihn auf das feuchte Tuch und schlagen ihn einmal auf den Kopf um ihn zu betäuben“, erklärte er gelassen, als wäre das Leben, über dessen Ende er sprach nichts wert. „Wenn er betäubt ist stechen wir ihm ins Herz damit er ausbluten kann …“


Sie hielt eine Hand vor den Mund und unterdrückte das Bedürfnis sich in das goldene Wasser zu erbrechen. Ihr Magen knurrte laut auf, während sie die Augen schloss und ein Stoßgebet an den Himmel schickte, dass kein Fisch gefangen wird. Doch wie so oft ging das Gebet ins Leere.
„Beim Einstechen müssen wir vorsichtig sein. Wir setzen weit vorne an, damit wir auch wirklich das Herz treffen und nicht die Galle. Ist er erst tot, nehmen wir ihn aus. Ein langer Schnitt am Bauch. Und dann alles in einem Rutsch heraus nehmen. Das klingt alles brutaler als es ist. Immer noch besser als wenn wir ihn an der Luft ersticken lassen.“
Er tippte mit dem Finger auf das scharfe Fischermesser neben sich. Die Klinge war so scharf, dass sie mühelos durch Fleisch schneiden konnte. Sie sah ihr Spiegelbild in der Klinge und musste sich selbst in die Augen sehen.
„Erst aufgespießt, dann erschlagen und anschließend ausgenommen, dass nennst du nicht brutal?“
„Wir müssen etwas essen.“
Seine Augen waren anders als ihre. Seine Menschlichkeit schien hinter einem grauen Schleier aus Hunger und Verzweiflung verborgen zu sein. Sie schwieg wieder und starrte weiter auf das Wasser. Ihre Gedanken suchten nach einem Ausweg aus dem Dilemma aus Hunger und Mitleid. Dann  plötzlich zuckte es an der Angelschnur und sie sprang mit panisch geweiteten Augen auf. Fast hätte sie geschrien, doch bevor auch nur ein Laut aus ihrem Mund drang, wurde die Schnur eingeholt.
Die Schuppen des Fisches schimmerten in der Sonne als wären es kleine Diamanten, während die kräftigen Flossen voller Panik hin und her schlugen. Aus seinem Maul lief ein Tropfen kaltes Blut und tropfte zurück in den See. Der Haken blitzte bedrohlich auf und der kleine Widerhaken verhinderte, dass die Bemühungen des Tieres ihm in die Freiheit zurück verhelfen konnten. Erbarmungslos wurde er ans Land gezogen und lag zappelnd vor ihren Füßen. Er schnappte nach Luft, versuchte zu schwimmen und bewegte dabei jede Flosse in schierer Todesangst. Er verstand nicht, dass es kein Wasser mehr um ihn herum gab, er verstand nicht, warum er nicht mehr atmen konnte und an einem Haken hing.
Sie wagte es nicht zu atmen. Seine Augen schienen sie direkt anzusehen.
„Gib mir den kleinen Hammer.“
Er drückte den Fisch auf das Tuch und zog den Haken mit einem kräftigen Ruck aus seinem Maul. Das reißende Geräusch, als seine kalte Haut zerfetzt wurde hallte in ihren Ohren wieder und ließ die Grillen verstummen. Für eine Sekunde hätte sie schwören können, einen Schmerzenslaut des Tieres gehört zu haben. Zögernd griff sie nach dem Hammer und starrte von dem Werkzeug zu dem Tier, das noch immer verzweifelt versuchte zu atmen. Sein Maul schnappte immer wieder auf. Aber er wurde langsamer. Die Schläge seiner Flossen verloren ihre Kraft mit jedem Atemzug, der das restliche Wasser aus seinen Kiemen vertrieb. Er starb langsam.
„Nun mach schon, oder willst du das der Fisch unnötig leidet?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein.“
Mit einer ausladenden Bewegung holte sie Schwung und schlug mit dem Hammer so fest sie konnte zwischen die Augen des Anglers. Seine Augen weiten sich, nun war er es, der nicht verstand was passiert. Dort, wo der Hammer getroffen hatte erschien eine kleine Wunde, die ganz plötzlich anfing wie ein Sturzbach zu bluten. Benommen fasste er an seine Stirn und sah das Blut auf seinen Fingerspitzen, eher er die Augen verdrehte und nach vorne kippte.
Der Fisch bewegte sich inzwischen kaum noch.
Sie warf den Hammer zu Seite und kniete sich auf den Boden. Vorsichtig nahm sie den kalten Fisch in ihre Hände und strich über die blutige Stelle an seinem Maul. Er zuckte noch, also war er noch am Leben. Sachte machte sie zwei Schritte in den See hinein und legte ihn wieder ins Wasser.
Es schien, als würde er einen kräftigen Atemzug nehmen, ehe er die Kraft fand seine Flossen wieder zu benutzen. Er schwamm davon, noch immer voller Panik und Unglauben, dass er dem Haken entkommen konnte. Sie atmete erleichtert auf, als wäre mit dem Fisch ihre Last davon geschwommen.
Ein lautes Stöhnen ließ sie herumfahren. Der Mann hatte sich auf den Rücken gerollt, er war noch immer benommen, doch es würde nicht lange dauern bis er die Kraft fand, sich wieder zu erheben. Eilig watete sie aus dem Wasser und griff nach dem scharfen Fischermesser, ehe sie sich über ihn hockte. Ihr Herzschlag war das Einzige, was sie hörte. Der vibrierende Bass schien den See in Bewegung zu bringen.
„Es tut mir leid“, hauchte sie ehrlich und eine Träne rollte ihr über das Gesicht.
„Warum hast du das getan? Wir müssen etwas essen!“
Aus der einen Träne wurden zwei und ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen. „Ich weiß … Es tut mir Leid …“
Kurz blickte sie über sich. In den blauen Himmel, an dem sich kaum eine Wolke zeigte und der sich doch zu verdunkeln schien. Sie stach das Messer genau in sein Herz, so wie er es gesagt hatte und wich zurück, während er laut aufjaulte.
Er blickte sie an. Die Augen weit aufgerissen, als würden sie ihm jeden Moment aus den Höhlen fallen. Das Messer hatte keine Widerhaken und es gelang ihm, es mit einem schweren Ruck aus seinem Brustkorb zu reißen.  Er warf es in den See, als hätte er Angst, sie könnte ihm damit den Bauch aufschneiden und seine Eingeweide entfernen, wie er es mit dem Fisch getan hätte. In seinen Augen stand der blanke Hass und das Unverständnis eines Mannes der nicht verstand, warum das Leben eines einzelnen Fisches mehr wert war als seines.
„Du bringst lieber mich um als einen wertlosen Fisch?“, brüllte er wütend und versuchte auf sie zuzukriechen. Doch das Blut rann aus seinem Körper als hätte jemand einen Hahn aufgedreht.
„Kein Leben ist wertlos …“, hauchte sie zitternd und rutschte auf die Knie. Er packte einen ihrer Füße, doch ehe er seine Wut in eine Tat wandeln konnte, erlosch das Licht in seinen Augen und er sackte in sich zusammen.
Ein letztes Mal schnappte er nach Luft, wie ein Fisch auf dem Trockenen.




Vegan: Irgendwie ein Teil von mir

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Ich hatte in meinem Leben immer wieder Phasen in denen ich aufhörte Fleisch zu essen. Die Tiere taten mir leid – dank der Tatsache das ich zu meiner Teenagerzeit auf ein Dorf ziehen musste, war mir durch aus klar was mit den Tieren geschieht, bevor sie auf dem Teller landeten.  Allerdings stand ich ziemlich alleine da und auch die Auswahl von vegetarischen Produkten die nicht nach Fuß schmeckten war noch nicht sehr ausgereift.
Ich hielt dem gesellschaftlichen Druck innerhalb des Freundeskreises und der Familie nicht sehr lange Stand und hangelte mich über Fisch und Würstchen wieder zurück zum Schweinebraten. Dieses Spielchen ging einige Jahre, irgendwie schaffte ich es immer den Gedanken an Massentierhaltung zu verdrängen. Ich schaffte mir eine eigene Form der Ethik und beschloss nur noch die Tiere zu essen, die ich auch selbst töten konnte – auf einem Bauernhof kommt man kaum darum herum.
Mir wurde permanent eingeredet Fleischkonsum sei normal, gesund und notwendig. Mit dem Bruch mit meiner Familie und der Trennung meines Ex-Freundes jedoch kam alles wieder anders. Ich konnte kaum noch schlafen, wenn ich daran dachte was eigentlich auf dieser Welt los ist. Der Geruch von Fleisch machte mich wahnsinnig, brachte mich sogar fast bis zum brechen, während andere fröhlich aßen.
Ich nahm mir nicht vor kein Fleisch mehr zu essen, ich konnte es einfach nicht. Eine Weile war Fisch mein „Ersatz“, doch auch den hörte ich irgendwann auf meinem Teller schreien. So hangelte ich mich Schritt für Schritt zum Vegetarischen. Dabei lernte ich eine ganze Menge, über mich, über Ernährung und über Menschen die versuchen diese Welt etwas besser zu machen.


Veganismus jedoch erschien mir noch immer übertrieben, obwohl ich ganz ohne es zu merken selbst kaum viel anders aß. Die ideologische Haltung der meisten Veganer schreckte mich ab. Ich empfand es als irrsinnig sich selbst für etwas Besseres zu halten, nur auf Grund der Ernährungsform. Ebenso kamen mir einige Ansichten schlicht übertrieben vor: Warum sollte ich die Eier meiner Großmutter nicht annehmen, bevor sie weggeworfen werden?
Ich würde mich selbst nicht unbedingt als Veganer bezeichnen, da diese Ausnahmen noch immer für mich gelten. Meine Umwelt weiß nicht unbedingt wie ich mich ernähre, wenn ich also eingeladen bin frage ich nicht ob der Kuchen auch extra für mich vegan gebacken wurde. Und auch die Eier von Hühnern die ich mit Namen kenne lehne ich noch immer nicht ab. Für viele gibt es nur ein Ganz-oder-gar-nicht, wer sich in einer Grauzone bewegt wird gerne als Verräter abgetan. Man wird gerne an einen Pranger gestellt, als wäre man weniger Wert.

Veganismus ist für viele zu einer politischen Einstellung geworden, eine Art Ersatzreligion, durch deren Angehörigkeit sie sich über andere erheben können, im Glauben zu besseren Menschen zu werden.
Ich sehe mich da eher buddhistisch entspannt, setzte mich für Überzeugungsarbeit ein – mit Gewalt und radikalen Gerede kann man niemanden überzeugen! 

Überzeugen zu vertreten ist das eine, andere Meinungen zu verurteilen das andere. Ich kläre gerne auf, ich zeige gerne, dass es andere Wege gibt und freue mich wenn jemand mir eine Mail schreibt in der er sagt, dass er eines meiner veganen Rezepte ausprobiert hat – oder dass nun einmal die Woche vollkommen Fleischfrei gekocht wird. Es geht nicht darum die ganze Welt in eine vegane Utopie zu verwandeln, sondern mehr Bewusstsein zu schaffen für Lebewesen deren Stimme wir nicht hören.
Es mag einige Argumente gegen eine vegane Lebensweise geben, aber ebenso gibt es vieles das dafür spricht. Was sich nun am Ende wirklich bewert sollte jeder für sich selbst entscheiden dürfen, ohne angegriffen oder verurteilt zu werden. Ich kenne sowohl die Pro – als auch die Contra Fakten die sich bei veganer Ernährung auftun und habe mich dafür entschieden dem einen zu folgen.
Das hat allerdings nicht damit zu tun das ich mich als besseren Menschen sehe, oder die gesamte Welt bekehren will. Ich mag es nicht wenn Menschen radikalen Ideologien folgen und dabei andere Menschen abwerten.


PS: Selbstverständlich sind nicht alle Veganer radikal und werten andere ab - die negativ Beispiele waren es nur die mich (und sicher auch andere) lange von diesem Weg abgebracht haben. Ich bin der vollen Überzeugung das die vegane Ernährung auf lange Sicht dabei helfen wird Tierleid zu vermeiden. 

Interview mit HansVurst

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In den weiten der Online Welt bin ich über einen ganz besonderen Shop gestolpert, der sich sofort zu meiner Top-10-Liste meiner Lieblingsläden gesellen konnte : 


Umso mehr freute ich mich auf dieses Interview und die daraus entstandene Zusammenarbeit, von der ich Euch bald noch mehr berichten werde. 

Interview:



Während auf der einen Seite immer mehr Menschen immer mehr konsumieren, geht der Trend auf der anderen Seite in das andere Extrem. Fair, ökologisch Vertretbar und Tierschutz stehen im Vordergrund. Ihr Online Shop ist ein Teil dieser Bewegung. Wie kam es zu der Idee eines solchen Shops? Hat Ihre persönliche Haltung etwas damit zu tun oder war es schlicht eine Marktlücke?

HansVurst – fair Fashion ist und war von Anfang an eine sehr idealistische Unternehmung. Mit wenig Kapital, viel Mut und großer Unterstützung aus der veganen Szene, begannen Frauke (die Mitgründerin) und ich ein Unternehmen aufzubauen, das nicht nur vegane Artikel anbietet, sondern in sämtlichen Wertschöpfungsprozessen auf das Wohl von Tier, Mensch und Natur achtet. Das bedeutet auch, dass nicht nur Frauke und ich Veganer sind, sondern ebenso als Teil unseres Konzepts etwa unsere Steuerberatung, das Graphikdesign und  die Unternehmensberatung von HansVurst – fair Fashion von veganen Menschen geleistet wird. Als Unternehmen bieten wir so ein sehr umfassendes Konzept von Veganismus. Klar sind beispielsweise auch unsere Aufkleber vegan! Doch auch wenn der Veganismus der klare Eckpfeiler von HansVurst ist, sind uns ebenso ökologische und soziale Fragen wichtig. Deswegen wurde HansVurst – fair Fashion als ein Social Business konzipiert. Wir setzen uns für faire Produktions- und Handelsbeziehungen ein, setzen konsequent auf ökologische und upgecycelte Materialien und versuchen mit Informationsmaterialien und Kooperationen die vegane Idee voranzubringen. Innerhalb dieser politischen, sozialen und ökologischen Ideen und Bewegungen liegt auch der geistige Ursprung von HansVurst – fair Fashion. Ich und Frauke lebten 2012 in Kapstadt, Südafrika, und durften dort die wunderbaren Menschen von G-MO footwear kennenlernen. Wir waren von den Menschen und den handgefertigten Schuhen so tief beeindruckt, dass schnell die Idee aufkam diese Schuhe auch in Europa anzubieten. Gleichzeitig sahen wir in dieser Kooperation aber auch die Möglichkeit eine Handelsbeziehung auf Augenhöhe aufzubauen, die auf Fairness und Freundschaft beruht. G-MO steht für ökologische Materialien, höchste Qualität und faire Löhne, was in einem Land wie Südafrika, in dem leider nach wie vor eine krasse soziale Ungleichheit herrscht, natürlich besonders wichtig ist. Knapp ein Jahr nach unserer Rückkehr fingen wir Anfang 2013 an HansVurst – fair Fashion aufzubauen. Inzwischen sind einige weitere europäische und deutsche Anbieter hinzugekommen. HansVurst ist seitdem permanent in der Weiterentwicklung. Die Vorschläge und Wünsche unsere Kunden, neue Ideen und Möglichkeiten  sind dabei immer wieder Inspiration. 

Die vegane Bewegung wächst immer weiter an. Während es vor zwei Jahren noch belächelt wurde reagiert die Wirtschaft nun langsam darauf - glauben Sie die Gesellschaft befindet sich auf dem richtigen Weg?

So sehr ich mich über viele neue Konzepte, Ideen und Unternehmen freue, muss ich doch sagen, dass ich insgesamt nicht sonderlich zuversichtlich in die nahe Zukunft blicke. Der Fleischkonsum in Deutschland etwa ist nachwievor wahnsinnig hoch. Dennoch sehe ich natürlich, dass die die Idee des Veganismus und der vegane Lebensstil zunehmend an Zuspruch gewinnen. Man mag davon halten was man will, aber wenn große Fleischanbieter auf einmal vegane Fleischalternativen auf den Markt bringen, ist dies natürlich ein klares gesellschaftliches Signal. In Deutschland, Europa, den USA und einigen anderen Ländern spielt sich derzeit wahnsinnig viel ab: Neue Restaurants, Cafes, Läden und Marken entstehen. Man kann da als Veganer_in schnell den Blick für die Realität verlieren und in eine vegane Blase geraten. Ich selbst kenne das auch: Ich lebe in meiner veganen WG in Berlin, der Hauptstadt des Veganismus. Besuche ich aber mal Freunde in Bayern oder anderswo, wird mir jedes Mal aufs Neue eindrücklich vor Augen geführt, dass Berlin und mein dortiges Leben nach wie vor die totale Ausnahme darstellen. Trotz einer wahnsinnigen Dynamik leben in Deutschland gerade einmal ca. 1 % der Menschen vegan. Weltweit sind es sogar noch deutlich weniger Menschen, die bewusst vegan leben und in einigen Schwellen- und Entwicklungsländer zeichnet sich gerade keine gute Entwicklung ab. Dort wächst mit steigendem Einkommen der Fleischkonsum und die industrielle Massentierhaltung breitet sich aus. Dennoch glaube ich, dass es sich lohnt für Ideen einzustehen und diese umzusetzen. Der Veganismus befindet sich im Aufwind. Es lohnt sich hier weiter zu machen und für Tiere, Mensch und Natur zu kämpfen. Jedes gerettete Tier macht einen Unterschied. Eine erfolgreiche vegane Bewegung muss auch zu kleinen Schritten bereit sein. Das Team von HansVurst und Ich versuchen hier einen Beitrag zu leisten.

 
Eure Mode setzt klare Statements - sucht Ihr diese gezielt aus?

Unser komplettes Sortiment ist natürlich gezielt und bewusst ausgewählt. Dennoch nehmen wir nicht einfach alles auf, was uns persönlich gefällt oder wovon wir meinen, dass es unserem Publikum gefallen könnte. Entscheidend ist neben eindeutig veganen Produkten, ob die Hersteller unseren Ansprüchen nach Fairness und ökologischen Gesichtspunkten genügen. Darüber hinaus ist uns auch der persönliche Kontakt zu den Hersteller_innen wichtig. Wir wollen nicht mit anonymen Produzent_innen, sondern mit Menschen zusammenarbeiten. Deshalb versuchen wir auf Produzentenmessen nicht nur neue Produkte, sondern auch die Menschen dahinter sowie deren Philosophie und Konzept kennenzulernen. Insgesamt versuchen wir  nicht mit allen unseren Produkten ein eindeutig festgelegtes Statement zu setzen, dass sichtbar nach außen getragen werden kann. Auch omnivor lebende Menschen sollen sehen, wie qualitativ hochwertig und stilvoll etwa unsere Schuhe sind. Auch so erreichen wir viele Menschen. Wir zeigen ihnen hochwertige Alternativen zu ihren bisherigen Lederschuhen. So können wir viele Menschen davon überzeugen, dass die Verwendung von Leder keinesfalls notwendig ist. Dennoch versuchen wir allen voran mit unserem Schmuck und den Accessoires auch Produkte anzubieten, mit denen Menschen den Veganismus auch nach außen tragen können.

Veganismus fängt bei jedem anders an - welches Erlebnis führte dazu, dass der Shop unter diesem Zeichen stehen sollte?

Als veganes Social Business geht es uns nicht nur um den Verkauf von veganen Waren, sondern neben fairem Handel und ökologischen Kriterien auch um die Verbreitung des Veganismus. Wir versuchen daher omnivor lebende Menschen da abzuholen, wo sie gerade stehen. Zum einen versuchen wir schlichtweg mit unserer stilvollen, nachhaltigen und langlebigen Mode zu überzeugen. Darüber hinaus bieten wir in unserem Shop und auf Märkten und Messen eine Vielzahl an Informationen zum Thema Veganismus, Tierleid, Leder, Wolle und Daunen. So versuchen wir auf vielfältige Weise Menschen zu erreichen, die bisher wenig oder noch gar nicht mit dem Thema Veganismus in Kontakt gerieten. Klar ist der Anteil solcher Menschen auf großen Veggie-Veranstaltungen wie die Veggieworld oder Veganfach sehr gering. Das Team von HansVurst hat aber auch schon auf etlichen kleinen Märkten und Festivals Präsenz gezeigt, bei denen es kaum um den Verkauf, sondern vornehmlich um Information und Diskussion ging. Wirtschaftlich mag sich das dann nicht lohnen auf solch eine Veranstaltung zu gehen, aber wie gesagt, wir möchten eben mehr sein als ein reines Wirtschaftsunternehmen.


Was dürfen wir in der nächsten Zeit von Ihrem Shop erwarten?

Wir haben noch einige tolle Anbieter in der Hinterhand, die wir zukünftig in unser Sortiment aufnehmen möchten. Derzeit entstehen beeindruckende Innovationen im veganen Schuhbereich. Vor allem was Naturmaterialien betrifft wird dort gerade mit vielen spannenden Materialien experimentiert. Aus qualitativen und ökologischen Gründen ist es Ansatz von HansVurst – fair Fashion weitestgehend auf Kunstleder zu verzichten: Hier entsteht gerade einiges, seid also gespannt. Wer da auf dem Laufenden bleiben möchte, kann sich gerne in unseren Newsletter eintragen. Außerdem möchten wir zukünftig gerne einen ersten Laden in Berlin eröffnen. Genaue Daten stehen hier noch in den Sternen, da ein solches Projekt natürlich einiges an Kapital bedarf und HansVurst nach wie vor ein sehr kleines Unternehmen ist. Es ist aber unser großer Traum und wir arbeiten daran.

Veganer und "Allesfresser" stehen oft in einer gewissen Konflikthaltung vor einander  - Wie sehen Sie diese Haltung?

Das ist ein schwieriges Thema. Natürlich kommt es zwischen Veganer_innen und omnivor lebenden Menschen zu spezifischen Konflikten. Veganismus ist mehr als eine bestimmte Art sich zu ernähren. Veganismus ist ein identitätsstiftender Lebensstil und dementsprechend involvieren und engagieren sind die meisten Veganer_innen. Gerade Veganer_innen, die sich gerade erst für diesen Lebensweg entschieden haben, sind da oftmals besonders auf Konfrontationen aus. Das war bei mir in den Anfangszeiten meines Vegetarismus und später Veganismus nicht anders. Man denkt sich „oh man die Argumente für den Veganismus sind doch so einfach und naheliegende, das müssen andere doch einfach begreifen und wer das nicht tut muss vollkommen ignorant sein.“ Ein solcher Missionierungsdrang ist vollkommen nachvollziehbar, aber leider meist eher destruktiv. Man übersieht dabei oftmals, dass man selbst auch nicht als Veganer auf die Welt kam, sondern nach und nach seine Informationen und Erfahrungen gesammelt hat und so seine Weltsicht entwickeln konnte. Menschen müssen ihre Entwicklung selbst beschreiten und diese speist sich nun mal aus kleinen Schritten. Es klappt selten und das ist in vielen Fällen ja auch gut so, wenn andere Menschen uns eine Meinung oder Einstellung aufdrücken wollen. Es ist natürlich oftmals schwierig omnivor lebenden Menschen mit Toleranz zu begegnen, wenn man weiß wie intolerant und vernichtend ihre Lebensweise gegenüber Tieren ist. Dennoch führt Zwang und Demagogie meist zu einer Abwehrreaktion. Natürlich gebe ich jedem omnivor Lebenden Menschen Informationen, wenn sie ihn interessieren und ich wäre der Letzte, der einem Disput aus dem Weg geht. Nach vielen Jahren als Veganer erkenne ich aber inzwischen, bei wem es die Mühe wert ist und wer mich einfach nur aufgrund meiner Lebensweise angreifen möchte. Auch in meinem Freundeskreis leben einige omnivore Menschen, die ich dennoch sehr schätze. Wichtig ist mir, dass sie meine Lebensweise zumindest verstehen und tolerieren. Das bedeutet auch, dass sie meine Bedürfnisse verstehen und darauf Rücksicht nehmen. Die meisten omnivor lebenden Menschen um mich herum verstehen die Motive des Veganismus auch und finden gut was und wie ich es mache. Es ist dann beispielsweise klar, dass ein gemeinsames Abendessen vegan ist. Dies muss für omnivor lebende Menschen generell im Umgang mit Veganer_innen selbstverständlich sein und werden. Sätze wie „fisch doch einfach das Fleisch aus der Suppe raus“ gehen nicht und machen mich wütend. Ebenso wenig möchte ich mich permanent für meinen Veganismus rechtfertigen müssen. An diesem Punkt hoffe ich doch sehr auf die derzeitigen Veränderungen: Wer Fleisch isst, muss sich rechtfertigen, nicht derjenige der darauf verzichtet.

Danke für die Zeit!
Ich freue mich auf eine längere Zusammenarbeit und hoffe wir können zusammen noch mehr rocken!

Darum vegan ...

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Menschen die vegan Leben haben sich aus den verschiedensten Gründen dafür entschieden. Wer, wie, was und warum möchte ich etwas näher beleuchten und habe mir einen Vorzeige-Veganer heraus gesucht dem ich meinen Fragen stellt ...


Name: Crza MäcCrust

Alter: 26 
Beruf: Musiker 
vegan seit: 3 Jahren


Warum hast Du dich dafür entschieden vegan zu leben?

Ich mag die Industrielle Massentierhaltung nicht und hoffe dadurch einen Beitrag zu ihrer Vernichtung zu leisten. Außerdem konnte ich dank meiner Freunde feststellen wie unglaublich lecker veganes Essen ist und wie gut es mir und meinem Körper tut. 

Wann bist Du das erste mal mit Veganismus in Berührung gekommen?

Durch meine Ex-Freundin, sie lebte bereits vegetarisch und konnte mir somit zeigen was diese Form der Ernährung alles zu bieten hat. Leider zeigte sie dabei wie die meisten großen Missionarischen Aufwand, auf den ich mit der üblichen Intoleranz reagierte. Vegetarisches Essen kannte ich damals zwar, konnte mir jedoch wie viele im ersten Moment nicht vorstellen jemals ohne Fleisch zu leben. Nachdem ich mir jedoch bewusst wurde, was jedes Stück Fleisch im einzelnen bedeutet konnte ich mir wiederum nicht vorstellen jemals wieder welches zu essen. Nachdem ich mich richtig mit dem Thema der Industriellen Ausbeutung der Tiere beschäftigt hatte, kam mir ein rein vegetarisches Leben schlicht zu halbherzig vor. Ganz oder gar nicht ...



Wie lange hat deine Umstellung gedauert?

Das ging ziemlich schnell. Auf Grund der weitverbreiteten Laktoseintolleranz war ich insgesamt vielleicht eine Woche vegetarisch bevor es endgültig vegan wurde. Der Hauptgrund lag jedoch wie bereits erwähnt darin das ich die Sache komplett machen wollte und nicht nur halb. 

Was war das schwerste an der Umstellung?

In der ersten Zeit war das Einkaufen gar nicht so einfach - zum Glück hat sich das inzwischen gegeben. Käseersatz war die nächste Herrausforderung, doch auch da wurde ich fündig und vermisse nun nichts mehr.

Hast Du Gelüste?

Nicht mehr, dank dem tollen Käse. 




Little bloody Sunshine - 10.

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Mit schweren Gliedern erwachte er aus seinem Trip und brauchte einige Minuten um zu verstehen, dass es wieder nur ein Traum gewesen war. Sein Zeitgefühl ließ ihn wieder im Stich, er konnte nicht sagen ob es schon der nächste Tag oder die nächste Woche war. Das Gras linderte zwar die Schmerzen und sorgte für halbwegs schöne Träume, doch es schien seinen Verstand auch immer weiter zu lähmen. Immer wenn er glaubte er hätte einen Moment der Klarheit tauchten die Schmerzen wieder auf und Hage besorgte ihm Nachschub.
Entweder ich habe das Zaubermittel gefunden um die Zeit hier zu überstehen oder ich bringe mich endgültig um. So oder so, besser ich habe Sunshine dabei vor Augen als Hulio.
Blinzelnd stand er auf und betrachtete er sich im Spiegel. „Verdammt …“, stieß er aus und trat dichter an den Spiegel heran. Es dauerte etwas bis er verstand das er tatsächlich sich selbst in die Augen blickte. Anscheinend hatte er seine Körperpflege etwas vernachlässigt.
Seine Haare hingen ihm über die Stirn und der Vollbart hatte ein seltsames Eigenleben entwickelt. Vier Monate ohne sich die Haare zu schneiden zu lassen, oder sich zu rasieren, war eindeutig zu lang. Der Pony hing ihm in die Augen, als ihm wieder aufging warum er das Gemeinschaftsbad so lange gemieden hatte. Leicht unsicher schüttelte er den Kopf. Seine Haare flogen hin und her. Es war seltsam, nahezu beängstigend. Als er sich umdrehte erschrak er etwas.
„Alter!“ stieß er aus. „Du hast mich erschreckt!“
Hage lachte leise. „Bist du immer noch nicht klar im Kopf?“ fragte er neckend. Frank rang sich ein Grinsen ab. „Klarer als sonst würde ich sagen“, antwortete er und legte sich wieder ins Bett. Die blauen Flecken, waren zum größten Teil verschwunden, aber einige Narben würde er noch nach Jahren sehen.
NICHT DRÜBER NACHDENKEN!
Je mehr du darüber nachdenkst umso schlimmer wird es und es wäre schön wenn du mal wieder für einen längeren Zeitraum klar bleibst.


„Heute ist Sonntag“, brummte Hage und starrte aus dem vergitterten Fenster. Frank nickte. Er hatte sich daran gewöhnt niemanden zu sehen und inzwischen machte es ihm nichts mehr aus. Er fand es sogar ganz schön, Hage zuzuhören, wenn er von seiner Familie redete. Es war ähnlich wie mit den Büchern, eine andere Welt in die er abtauchen konnte, wenn er es wollte.
„Kommt Elise heute?“ fragte er. Elise war Hages Ehefrau. Bisher hatte Frank sie nur auf Fotos gesehen, aber sie schien ein ähnliches Wesen zu haben wie ihr Mann. Sie war eine mollige Frau ende Zwanzig, mit dicken schwarzen Locken und großen Augen. Er konnte nur ahnen, was für große Brüste sie hatte. Ähnlich wie ihr Mann neigte sie zu Wutausbrüchen und hatte sich nicht immer im Griff. Er konnte sich sehr gut vorstellen, wie die Beiden als Paar zusammen passten.
„Ja“, sagte Hage nahezu verträumt. Frank wollte gar nicht wissen was genau er dachte. „Sie bringt die Kleine mit.“
Die Kleine war seine 6 Jahre alte Tochter, Giselle, die gerade in die Schule gekommen war, auch sie hatte Frank bisher nur auf den Fotos gesehen, aber Hage schien mit seinem Leben außerhalb der Gitter ziemlich glücklich zu sein.
„Grüß die Beiden von mir“, murmelte Frank leise und unterdrückte die leichte Eifersucht in sich. Hätte er nur etwas anders gehandelt, dann hätte er vielleicht in diesem Augenblick sein Kind zugedeckt und danach Sunshine beim Abspülen geholfen. Er konnte sie fast vor sich sehen, in einer kitschigen Schürzte wie sie die verbrannten Reste des Essens aus dem Topf schrubbte. Dieser Gedanke erschien ihm wie ein kleiner Himmel auf Erden.
„Was ist mit dir?“ wollte Hage wissen. „Kein Besuch heute?“
Er wischte sich über die Nase und musterte Frank mit forschendem Blick. „Nein“, antwortete Frank knapp „Auch diesen Sonntag kein Besuch.“
Er hasste es wenn Hage ihn so an sah. Als ob es eine Überraschung wäre, denn Er hatte die ganze Zeit über noch nicht einen Besucher gehabt, abgesehen von einem kurzen Höflichkeitsbesuch seines Anwalts, warum sollte sich das ausgerechnet heute ändern? „Du bekommst keinen Besuch an deinem Geburtstag?“ stieß der Große verwundert aus. Frank blickte ihn etwas erschrocken an. „Es ist der 14. November, Junge! Jetzt sag nicht du hast deinen eigenen Geburtstag verschlafen!“
„Doch“, knurrte Frank leise.
Wie konnte ich nur die Zeit, so sehr verschlafen? Vielleicht sollte ich meinen Drogenkonsum doch etwas mehr einschränken. November? Tatsächlich, schon? Das erklärte natürlich, warum es in letzter Zeit so kalt geworden ist.
„Woher wusstest du das?“
Er war wütend das Hage ihn daran erinnert hatte jetzt war er nur noch deprimierter als vorher. Ein selbstsicheres Grinsen erschien auf dem Gesicht des Riesen. „Ich hab so meine Quellen“, meinte er schlicht ohne dass sein Grinsen sich verkleinerte.
„Also Junge es wird dich doch jemand an deinen Geburtstag besuchen?“
Frank fluchte lauthals. „Nein, es wird niemand kommen, verstanden?“
Hage runzelte die Stirn. Er war erstaunt über so einen Ausbruch - normalerweise war Frank nicht so. Normalerweise sagte Frank entweder nichts oder wenig, und geschrien hatte er bisher noch nie.
„Schon gut, Junge.“
Er machte ein grimmiges Gesicht und schob sich wie ein bockiges Kind an Frank vorbei. Frank ließ den Kopf hängen. „Hage, so war das nicht gemeint“, murmelte er kleinlaut.
Er wusste nicht wie er es sagen sollte. Hage hatte seine Familie, eine Ehefrau, ein Kind. Er hatte keine Ahnung wie es war, alleine zu sein. Genauso wenig wie er selbst wusste, was es bedeutet, eine Familie zu haben. Obwohl er die Chance gehabt hatte, es rauszufinden.
„Du redest nicht gerne über das Leben draußen, oder?“
Frank schüttelte den Kopf, ohne ihm zu antworten. Er versuchte noch immer sich etwas zu beruhigen. Obwohl er wusste, dass Hage nichts dafür konnte, wollte seine Wut einfach nicht verrauchen. „Aber irgendwann kommst du hier raus, und dann holt es dich ein. Ob du willst oder nicht! Dein Schweigen hilft dir dann auch nichts. Irgendwann holt einen alles ein.“


Vegan - Vor- und Nachteile

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Da das Thema Euch noch immer brennend zu interessieren scheint und immer mehr Stoff für Diskussionen liefert, dachte ich mir ich stelle eine kleine Liste zusammen. Natürlich dürft Ihr diese gerne ergänzen. 


Vorteile

Nachteile


    Bewusstere Aufnahme der Nahrung


Bei Unwissenheit stark einseitige Ernährung



                  Nichtunterstützung der                   Massentierhaltung



           Eingeschränkte Vielfalt


           Tierleben werden verschont


          Verstärkte Soja Produktion in der Wirtschaft

           


Hülsenfrüchte, Getreide und saisonales Obst und Gemüse sind nicht günstig doch günstiger als „gutes“ Bio-Fleisch


           Massive Geldeinbusen in der Wirtschaft – langsame Umgewöhnung notwendig

         Ev. Mangel an zu wenig geeigneten Boden für die erhöhte Menge an Getreide, Obst und Gemüse und deren Transportmöglichkeiten
            
Tierhaltung beansprucht nicht nur Land, sondern auch Unmengen Wasser- und Energieressourcen und ist für die Entstehung von Treibhausgaben mitverantwortlich


          Geplantes kochen und verschiedene Gänge durch mehrere Läden sind bisher meist nötig
           Außerhalb von Großstädten wenige vegane Imbisse und Restaurants



-          kein Cholesterin,
-          wenig Fett,
-          weniger Kalorien,
-          viele Vitamine.

             
Dumme Sprüche und ständige Rechtfertigung, sowie schräge Blicke von der außen Welt beim Nachfragen im Restaurant nach veganen Speisen

          Das Gefühl moralischer Überlegenheit nur auf Grund des Essverhaltens


           Massiver Fleischkonsum fördert Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck

            Tierische Produkte können die Übersäuerung des Körpers fördern


          Keine tierischen Produkte, aber Fleischimitate, widersprüchlich 


"Würde die an die zu Nahrungszwecken gezüchteten Tiere verfütterte Weltgetreidemenge direkt für den Menschen bereitgestellt werden, so könnten davon rein rechnerisch - im Fall der perfekten globalen Verteilung des Getreides - schätzungsweise drei Milliarden Menschen ernährt werden, unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und politischer Spielregeln zumindest aber ein gewisser Teil dieser Menschen."

HansVurst

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Die wundervollen Menschen von HansVurst haben mir ein ganz besonderes Geschenk zu Weihnachten bereitet ... Was genau könnt Ihr Euch im Video ansehen - ich werde mich für dieses Jahr verabschieden und freue mich auf das Neue!

Euch einen wundervollen Rutsch!

Ein neues Jahr und die lieben Vorsätze … // A new year and the resolutions ...

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Ich gebe es ja zu – ganz von diesem ganzen Vorsatzkram kann ich mich nicht distanzieren.  Das neue Jahr soll in vielerlei Hinsicht anders werden als das Vergangene. Veränderungen zu schaffen bedeutet aber natürlich auch immer Arbeit und von der habe ich mehr als genug. Meine ganz persönlichen Top 5 der Vorsätze für dieses Jahr habe ich Euch mal vereinfacht zusammen gefasst.

I confess – completely I can´t distance myself from things like that. The new year will in many ways be different from the past / last . But changes to provide/ are equal to work, which I have a lot of anyway means of course always work. These are my top 5 resolutions for the new year in short discribtions Here are my Top 5 resolutions for this year.

1.       YouTube ich komme // 1. YouTube Here I come

Was Ende des letzten Jahres begann soll sich in diesem verstärkt fortsetzen. Viele Leser haben angefragt, warum es erst so wenige Videos in meinem Kanal gibt. Bisher hatte das den schlichten Grund, dass mir gar nicht klar war das jemand Videos von mir sehen möchte. Also werde ich das fleißig in Angriff nehmen und statt Euch lange Texte zu geben, einfach mündlich erklären was in meinem Kopf so vorgeht. Spaß macht es auf jedenfalls und ich bin schon gespannt was ich mir noch für Unsinn ausdenke ….

What began at the end of last year, is expected to continue  in this year. Many readers have asked why there are so few videos on my channel. That will change this year.So instead of writing long texts  I will just show you what is going on in my mind.I hope you´ll enjoy all the blathers and are as much exited about them is I am…..

2.       Englisch bloggen // 2. Blogging in english


Zugegeben ich bin ziemlich aus der Übung was mein Englisch angeht, aber das ändert sich auch nicht von alleine. Aus diesem Grund habe ich beschlossen zur gegebenen Zeit einige meiner Texte auch ins Englische zu übersetzen.
Bei meiner Blogstory und den Kurzgeschichten bleibe ich allerdings weiterhin bei meiner Muttersprache. Immerhin sollte man klein anfangen, oder?

I confess, I´m kinda out of shape, when it comes down to my english skills, but it´s not gonna change without practice. For that reson I decided, when the it´s time for it, to translate some of my posts into english for you people.

My blogstories and shortstories I will stay in my native tongue. After all, you should start small, right?

3.       Vollständige Umstellung auf die vegane Ernährung //3. Convert to a total vegan diet

Ich hatte es ja bereits angekündigt und die meisten konnten es sich vorstellen, aber mit diesem Jahr sollen die kleinen „Sünden“ die ich begangen habe auch der Vergangenheit angehören und die restlichen nicht veganen Produkte aufgebraucht werden. Mal schauen wann ich einen „Rückfall“ bekomme.

I had already announced and most could imagine it, but with this year  the little "sins" I´ve committed belong to the past and the remaining non-vegan products are consumed. We'll see when I get a "relapse".

4.       Minimalistischer Leben // 4. Minimalised lifestyle

Diesen Vorsatz habe ich schon im letzten Jahr begonnen. Ein Teil dieser Umstellung war/ist es all die alten Dinge aus meiner Wohnung zu schaffen die ich schlicht nicht benutze.  Angefangen hat das mit Büchern die ich verschenkt habe und Kleidung die ich entweder verkauft oder in die Kleiderspende gebracht habe. Allerdings habe ich doch mehr „Mist“ als ich erwartet habe, so dass ich an diesem Vorsatz auf jeden Fall noch arbeiten muss.

I already had that resolution last year and started to work on it. One part of this changeover was/is to get rid of all the things I siply so not use. It started with books that I gave away for free and clothes that I sold or donated . However, I have yet more "shit" as I expected, so I have to work on that intent definitely still.

5.       DIY, Tattoos und Liebe  // 5. DIY, tattoos and Love

Von all diesen Dingen möchte ich mehr, möchte es besser machen und mich selbst noch mehr austoben.

Of all the things I want to know more, want to do better and blow offsome  steam myself even more.

Soviel zu mir – wie sehen Eure Vorsätze und Wünsche für dieses Jahr aus?

That´s that - what are your intentions and desires for this year?


Serienkiller : Owen, Duane Eugene

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Man stelle sich vor:

Die Nacht in Palm Beach, Florida ist ruhig. Die Luft ist angenehm mild und strömt durch das halb offene Fenster während man friedlich schläft – und dann wird man mit einem Hammer erschlagen.  Der Einbrecher und Vergewaltiger Duane Owen beging eine solche Tat gleich mehrfach. Immer wieder brach er in Häuser ein, tötete und vergewaltigte anschließend die toten Körper.

9. Februar 1984    Sein erstes Opfer überlebte den Angriff knapp.
24. März 1984        Einbruch, Mord, Vergewaltigung.
26. März 1984        Einbruch, dieses Mal befand sich kein Opfer im Haus.
29. März 1984        Einbruch und doppelter Sexualmord.

Im Juni des gleichen Jahres erfolgte die Festnahme. Seine Fingerabdrücke fanden sich an verschiedenen Tatorten und nach mehrstündigem Verhör gestand er mindestens zwei Morde. Die Jury empfahl die Todesstrafe mit 9 von 10 Stimmen.
Sofort wurde Einspruch von Owen eingelegt, dieser wurde jedoch zurück gewiesen. Die Vollstreckung des Urteils steht noch aus.

English:



Imagine:

The night in Palm Beach, Florida is quiet. The air is mellow and passes through the half-open window while sleeping peacefully - and then you will be killed with by a hammer. The burglars and rapists Duane Owen committed such an act in several times. Again and again he broke into houses, killed and raped then the dead bodies.

The 9th of February , 1984 His first victim survived the attack and got away.
       24th of March , 1984 burglary, murder, rape.
       26th of March, 1984 burglary, this time there was no victim in the house.
      29th of March , 1984 burglary and sexual double murder.

In June of the same year the arrest took place. His fingerprints were found on various crime scenes and after hours of interrogation, he confessed to at least two murders. The jury recommended the death penalty with 9 out of 10 votes.

Opposition by Owen was immediately inserted, but this proposal got rejected. The enforcement of the judgment is still pending.

Little bloody Sunshine - 11.

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„Scheiße.“
Wütend schlug Frank gegen die Wand. Der harte Beton wollte nicht nachgeben, seine Hand jedoch gab ein unschönes Knacken von sich. Fast hätte er wieder geflucht, begnügte sich jedoch damit sich auf die Lippen zu beißen. Grollen betrachte er seine Hand und stellte nun noch wütender fest das seine Fingerknöchel blutig waren.
Kaum zwei Minuten klar und schon habe ich gleich dumme Dinge getan …
Wenn Hage nicht so verdammt recht gehabt hätte, wäre er nur halb so wütend gewesen aber jetzt schien alles aus ihm herauszuplatzen. Vor seinem inneren Augen wirbelten die Erinnerungen herum und wurden zu einem undurchsichtigen Schleier aus Fehlschlägen.
Ich hab es verkackt.
Einfach alles. Ich hab Marie sitzen lassen als sie mich am meisten gebraucht hätte und nun hocke ich hier drinnen und schaffe es nicht einmal hier mein Leben auf die Reihe zu bekommen.
Wütend warf er den Stapel ungelesener Bücher neben seinem Bett um ohne darauf zu achten, wo sie landeten. Er fuhr sich durch die Haare und stoppte noch in der Bewegung. War es nicht seltsam das Marie ihn immer darum gebeten hatte, seine Haare wachsen zu lassen, und nun da sie nicht da war, waren seine Haare länger als in den letzten zehn Jahren? Er konnte sich nur zu gut daran erinnern, wie sie ihm über die Glatze gestrichen hatte.
„Lass sie dir wachen, das macht dich gleich 10 Jahre jünger“, hatte sie immer gesagt und dann angefangen zu lachen. Ihr Lachen fehlte ihm. In ihren letzten Momenten hatte es kaum Grund dazu geben.
Nicht daran denken, was passiert wenn du draußen bist. Nicht die Hoffnung wecken, dass dann alles wieder gut wird.

Er schloss die Augen und legte die Stirn auf die Knie. Sunshine. Ohne Drogen war die Erinnerung schmerzhafter als erwartet und das Schlimmste daran war, das er sich nicht mehr an ALLES erinnerte. Er wusste nicht mehr wo jede einzelne Sommersprosse war, der Klang ihrer Stimme war in seinen Gedanken seltsam verzerrt, der Geruch ihrer Haare war nahezu verschwunden und ihre Schönheit verblasste langsam in seinen Gedanken. Er wusste, dass sie noch immer das schönste Wesen war, das er je gesehen hatte, aber er hatte nur noch ein seltsames Bild vor Augen. Sicher, er kannte ihr Haar, die Augen, aber etwas stimmte an seinem Gedankenbild einfach nicht, und er konnte nicht sagen was genau es war. Sie war nicht mehr real, nur noch ein Schatten in seinen Träumen.
Wie bei einem alten Puzzel versuchte er mit geschlossenen Augen das Bild wieder in die richtige Reinfolge zu bringen. Die einzelnen Teile waren alle noch da, doch etwas fehlte. Die Konturen waren es die immer wieder verschwammen. Wenn er es endlich schaffte von ihr zu träumen, war das Bild verschwunden sobald er die Augen wieder öffnete.

Abrupt öffnete er die Augen und griff er nach einem seiner Bücher die noch immer in der Zelle verstreut lagen. Er musste sich ablenken, egal mit was. Aber das Buch erfüllte die Anforderungen nicht einmal annähernd. Goethe mochte ja ein Genie gewesen sein, aber in solchen Momenten war er einfach der falsche Ansprechpartner.
Kaum hatte er zwei Minuten lang auf die Zeilen und Buchstaben gestarrt da warf er das Ding auch schon wieder in die Ecke. Die Buchstaben, konnten für ihn keine Wörter mehr formen, geschweige denn ganze Sätze. Es brachte nichts, die Gedanken hatten sein Gehirn vergiftet.
„Jackson!“
Frank sprang verwirrt auf. Was war denn nun los, es war Sonntag, der Wärter hatte doch bestimmt genug damit zu tun, zu verhindern dass Angehörige ihren inhaftierten Familienmitgliedern Drogen zusteckten oder Feilen oder ein explodierender Cupcake.
Warum wurde er an einen Sonntag überhaupt von einem Wärter angesprochen?
„Ja?“
Einer der besonders, fetten Wärter sah ihn an. An seinem Kinn klebte noch immer Schokosoße und seine Hände glänzten vom Fett eines Dounats.
„Besuch für dich, Jackson.“
Er schnalzte mit der Zunge und betrachtete den Häftling finster. Frank glaubte sich verhört zu haben. Bewegungslos stand er da und starrte den Wärter an. Kaum merklich schüttelte er mit dem Kopf und verengte fragend die Augen.
Was? Was hat er da gerade gesagt?


Justine privat - Ein Tattoo mehr auf meiner Haut

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Ein neues Tattoo bedeutet für mich immer auch das ein neuer Abschnitt meines Lebens beginnt. Dieses Tattoo war mir besonders wichtig. Ein allsehendes Auge wünscht sich wahrscheinlich jeder. Gerade nach dem vergangenen Jahr wurde mir klar das man niemals das Gesamtbild eines anderen Menschen sehen kann, als sich selbst. Dafür steht das Tattoo - ich will alles sehen, was zumindest mich selbst betrifft.



Eine Art Selbstfindung auf der Haut.



Eine verdammt Schmerzhafte - so gelitten habe ich selten bei einem Tattoo, aber zum Glück hatte ich einen sehr sanften Mann an meiner Seite der es erträglich gemacht hat. An dieser Stelle : Danke Martin!



 
A new tattoo means for me always  to starts a new chapter of my life. This tattoo was particularly important to me. An all-seeing eye, probably everybody wished to have one befor. Especially after the last year, I realized that you can never see the whole picture of someone else, in oposite to yourself. This is what the tattoo stands for -. I want to see everything that affects myself at least.



A kind of self-discovery on the skin.



A damn painful I might add - I rarely suffered like that on a tattoo a tattoo before, but luckily I had a very gentle man by my side who made it bearable. Thats that: Thanks Martin!

Veganes ESSEN - BILDERREIHE Part 1

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„Wie kannst du nur vegan kochen? Das schmeckt doch niemals …“










Weltverbesserer// Starry- eyed idealist

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Dass es nicht einfach ist in unserer Welt zu bestehen ist nun wirklich nichts Neues. Einen ganzen Zacken schwieriger wird das ganze allerdings wenn man versucht alles richtig zu machen. Die Welt die sich die Menschen aufgebaut haben ist nicht nur kompliziert sondern auch voller ethischer Fallen, in die man täglich hineinstolpert – mal mehr Mal weniger bewusst.
Der Versuch ein guter Mensch zu sein scheitert meist schon in dem Moment in dem man die Beine aus dem Bett schwingt und die Füße in die verführerisch günstigen Pantoffeln von Zalando steckt. Die asiatischen Arbeiterinnen die diese Püschen für Cent Beträge hergestellt haben sind nur der Anfang einer ganzen Kette aus unethischen Verwicklungen vom Vertrieb bis zur Nutzung.
Mit dem Frühstück geht das Dilemma dann auch gleich weiter. Was auf das Brötchen kommen darf ist ohnehin ein großes Thema. Ist totes Tier nun genauso verwerflich wie Käse? Auffällig ist jedenfalls das die Werbung für Fleischsalat immer weiter zunimmt. Während man nun darüber nachdenkt ob das Käsebrötchen ethisch korrekt ist und an seinem Kaffee nippt stürmen gleich die nächsten Fragen auf einen ein.
Ist der Bio-Kaffee nun ethisch vertretbar?

Die Konsequenz aus all den gestellten Fragen ist meist keine Konsequenz sondern erst einmal Verwirrung der obersten Liga.
Vielen wird es an diesem Punkt schlicht zu kompliziert und sie finden sich damit ab eine Industrie zu unterstützen die unethisch handelt – Alternativen tuen sich schließlich nicht von alleine auf und zwischen Kindern, Arbeit und Gesellschaftlichen Leben bleibt kaum Zeit sich noch mit anderen Dingen herum zu schlagen.
Die vermeintlichen Weltverbesserer werden dann gerne als extrem Hippies abgetan – ganz unrecht hat man damit auch nicht, denn so ein Hippie Leben ist ziemlich Zeit und Gehirnschmalz intensiv.
Der einfachere Weg ist dann doch meist der genommene und man unterdrückt das ethische Gewissen in dem man 10 Euro an eine Organisation schickt die auf RTL Werbung macht – ob das Geld dann ankommt ist nicht interessant, denn es ging ohnehin nur um das eigene Gewissen.
Die Weltverbesserer sollen ihr Ding mal machen, bewegen tun die doch eh nix.
Außer vielleicht in ihren Träumen und in meinen.

English:



It´s not easy to survive in our world is really nothing new. And it turns out even more difficult if you try to do everything right. The world that have people created is not only complicated but also full of ethical pitfalls that one stumbles into every day - sometimes more or less aware of it.
Trying to be a good person usually already fails in the moment  you swing your legs out of bed and your feet stuck in the seductive cheap slippers from Zalando. The Asian workers who have produced them  for just a couple cents are only the beginning of a whole chain of unethical complications from sales to use.
While breakfast, the dilemma also expands. What to put on the bun is already a big issue. Is cheese as morally reprehensible as dead meat? It is striking in any case the advertising of meat salad is rapidly increasing. While now deciding whether the cheese roll is ethically correct and taking a sip of  coffee the same storm of questions start.
Is the organic coffee now ethical?
The consequence of these question mostly lead to more questions and mostly confusion in it´s highest form.
For most it is at this point simply too complicated and they find themselves so supporting an industry  acting unethically - Alternatives do nut turn up by itself and the remains between children, work and societal life do not leave you with much time on your hands.
The alleged Starry- eyed idealists are then dismissed as extreme  hippies - completely wrong that is not, but as a hippie life is rather time and brain power intensive.
The simplest way i soften to just stay where you´re at and then ending up with spending 10€ to a „charity“ that was advertised on TV – and it doesn´t really matters if the money does not arrive, because it was done anyways just for there own  conscience.
The idealist should do there thing, but nothing will change.

Except maybe in their dreams ……and in mine.             

Vegan ESSEN - Bilderreihe Part 2

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"Wie kannst Du nur vegan kochen/backen/aufwärmen? - das schmeckt doch niemals ..."


Vegane Muffins mit Sojasahne



Reis mit grünem Scheiß


Kartoffeln



Kürbissuppe


Kartoffelsalat


KUCHEN


Reis, Bohnen, Linsen, irgendwas 



DIY - Useless Schrank

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Ich bin jemand der gerne spontan mal die ganze Wohnung auf den Kopf stellt, weil er gerne etwas umräumt. Das gleiche Anliegen habe ich mit Wandfarben und Co. 

Ich mag die Veränderung und nichts ist so schlimm wie Langeweile - egal in welcher Beziehung. Blöderweise hat man nicht immer das nötige Kleingeld um alles zu erneuern. Trotzdem kann man zumindest alte Sachen etwas besser zu machen. Genau das habe ich mit einem alten Schrank gemacht dessen Farbe ich von Beginn an scheußlich fand. 



Anleitung: 

Aufkleber haben
und aufkleben

Aufkleber von : http://www.useless-shop.de/






7

Ende.

Für den Schrank daneben sammle ich bereits Aufkleber ;)


Justine privat - Arbeit und das wahre Leben

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Es gibt diese Tage da kommt es mir vor als sein bisheriges Leben eine einzige Verschwendung. Ich hatte nie wirklich Lust auf die Schule und strengte mich dem entsprechend wenig bis gar nicht an, dennoch waren meine Noten passabel. Also suchte ich mir eine Ausbildung, die ich ebenfalls nicht toll fand. Aber ich war gut darin also machte ich sie mit einem guten Abschluss zu ende. Immer noch besser als wenn ich gar nichts in der Tasche habe, dachte ich mir zu dieser Zeit. Inzwischen bin ich da jedoch anderer Meinung.


Ich wollte nie in einem Büro arbeite, tippen oder Papierkram machen. Alles was ich immer wollte war schreiben und meiner Kreativität freien Lauf lassen, egal ob nur beim Schreiben, Fotografieren oder Zeichen. Eigentlich war mir immer klar, dass mir ein Künstler Dasein wesentlich lieber ist, als ein geregelter Job mit tollem Einkommen.


Die Realität jedoch ist da gemein. Ohne einen geregelten Job kann man weder die Miete noch das Essen bezahlen, und selbst mit einem Job bedeutet das nicht, dass man sich diese Dinge gut leisten kann. Geschweige denn das man die Zeit und die Ruhe findet seine Kreativität nicht im Keller verstauben zu lassen.
Da steckt man also mitten im Dilemma.


Einen Job zu finden der einen sowohl eine normale Existenz als auch genügend Zeit für die Hobbys lässt ist mehr als schwierig zu finden, erst recht nicht wenn man gewisse Grundsätze hat. Ich habe einen Job den ich nicht mag, in dem ich jedoch gut bin und zumindest so viel verdiene das ich meine Miete zahlen kann. Glücklich macht mich das jedoch nicht.
Also suche ich nach einem anderen Job – doch der Markt ist mehr als dürftig, wenn man nicht in einem Callcenter versauern will oder an der Kasse sitzen möchte. Für Berufe die ich jedoch gerne Ausüben würde, brauche ich jedoch eine entsprechende Ausbildung. Und schon sieht man das nächste Dilemma – denn hat man erst einmal eine Ausbildung beendet ist der Staat nicht bereit noch eine zahlen. Man müsste also mit dem kaum vorhandenen Ausbildungsgeld auskommen – davon jedoch kann ich meine Unkosten nicht einmal decken.  Umschulungen werden meist nur bezahlt wenn man bereits eine ganze Weile arbeitslos ist – soweit wollte ich es bisher jedoch nicht kommen lassen.

Besser ein Job den ich hasse, als gar keinen, dachte ich mir immer.
Aber ewig nur das zu tun was nötig ist um über die Runden zu kommen möchte ich auch nicht, wie schaffe ich es also raus aus diesem Teufelskreis?

Bildbearbeitung: http://mary-buecherblog.blogspot.de/

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